Reine Technik ist nicht sozial
Warum die Gleichsetzung von Web 2.0 mit social networking zu kurz greift
Das Web 2.0 ist mehr als social networking und social communities. Der Begriff Web 2.0 entwickelt sich derzeit zu einem echten Marketinghype. Viele Dinge die neu oder anders als bisher online angeboten oder ungesetzt werden, erhalten diese Zuschreibung. Die aktuell vorherrschende Gleichsetzung von Web 2.0 mit social networks trifft unserer Meinung nach den Begriff nicht wirklich, wir verstehen Tim O'Reilly hier anders. Er nennt zwar die Interaktion und Blogs als Kennzeichen von Web 2.0, macht aber deutlich, dass es um mehr geht.
Vielleicht zunächst noch einmal zur Einordnung von Web 2.0 ein Blick auf das, was wir aus der heutigen Perspektive als Web 1.0 bezeichnen, das statische HTML.
Parallel zu Web 1.0 bzw. sogar schon davor gab es bereits Online-Bereiche, die den sozialen Aspekt schon in den Anfängen des Internet, der sogar extrem stark genutzt wurde und dessen Anwender teilweise bis heute aktiv sind, ich denke hier an die Newsgroups im sogenannten Usenet und an individuelle Mailboxen, die schon immer ganz klar einen Community-Gedanken umsetzten.
Was also sollten wir unter Web 2.0 verstehen? Web 2.0 ist eben nicht nur eine Idee qua Zuschreibung, sondern hat auch eine technologische Komponente:
Tim O'Reilly betont, dass Web 2.0 eine Plattform sei. Diese Perspektive trifft es sehr gut, die Infrastruktur (Leitungen, Router, IP-Adressen, Vernetzung), die schon immer die Voraussetzungen für das Internet war, wird mit heutigen Technologien und Anwendungen genau zu einer solchen Plattform.
Bedient werden soziale Aspekte, aber WLAN und Dinge wie Flash Lite ermöglichen die Anwendung über Browser und sogar Gerätegrenzen hinweg. Und erst wenn wir den Browser verlassen können, erst wenn wir weitere Geräte integrieren können, wird die wirkliche Idee/Vision von Web 2.0 erreicht. Wichtig ist der Blick auf die Interaktivität. Das writable Web hat natürlich die vielzitierte soziale Komponente, aber eben auch in einem hohen Maß eine Business-Komponente, bei der die Interaktioin mit Inhalten und vor allem das Feedback im Vordergrund stehen. Die Möglichkeiten der Interaktion führen dazu, dass man lebensnahe Sozialmuster abbilden und noch weiter entwickeln kann. Sie verhilft dem Web zu neuer Qualität.
Kommentare